C Y B E R & C R I M E

Hintergrund
Verschlüsselte Chats: «Wir lesen mit»
Wie Geheimdienste sich Hintertüren für verschlüsselte Chats und Anrufe offen halten.
Sie nennen sich «Five Eyes», aber ihre Augen sind überall: Die Geheimdienste von Großbritannien, Australien, Neuseeland, Kanada und USA haben ein Überwachungsnetz über den Globus gespannt. Bei einem Treffen ihrer Innenminister an der australischen Gold Coast stand auf der Agenda: Cybersicherheit. Eine ihrer Forderungen birgt besonderen Sprengstoff und betrifft fast jeden: Anbieter sollen bewusst Hintertüren in ihre Dienste einrichten, sodass Sicherheitsbehörden verschlüsselte Daten auf Smartphones, Computer und anderen Geräten abgreifen können. Was das für Folgen haben könnte.
Feature
Bandenkriminalität: Schockanrufen auf der Spur
Sie zerstören Existenzen: Warum falsche Polizisten immer wieder Erfolg haben.
Als das Telefon klingelt, ahnt Eva Mayer nicht, dass sie Teil einer polizeilichen Ermittlung wird. Hauptkommissar Philipp Haydt aus Stuttgart meldet sich und erzählt, die 63-Jährige habe knapp 50.000 Euro bei einem Gewinnspiel gewonnen. Doch eine Bande wolle das Geld abgreifen. Haydt fragt die Schwäbin, ob sie bei verdeckten Ermittlungen helfen könne. Sie willigt ein und fühlt sich wie im «Tatort». Dass sie selbst zum Opfer wird, ahnt sie nicht.


Foto: Luis Villasmil / Unsplash

Feature
Smart Home: Risiko für die Privatsphäre?
Wie es um die IT-Sicherheit
in Wohnungen der Zukunft steht.
Der Deckel der Toilette fährt nach oben, die Sitzheizung auf der Klobrille wird aktiviert. Klopapier ist nicht nötig: Ein feiner Wasserstrahl reinigt, der eingebaute Fön trocknet. Armlehnen, links und rechts, messen Blutdruck, Puls, Blutzucker und Sauerstoffsättigung. Die Daten erscheinen auf einem Flachbildschirm neben der Toilette und können direkt an Arztpraxen geschickt werden. Was praktisch klingt, birgt auch Risiken: Für die Übertragung ist der Sensor mit dem Internet verbunden, alle Werte werden in einer Cloud gespeichert – eine Angriffsfläche für Hacker.
Prozess
Sie nannte ihn «Papa»
Zwangsprostitution der Stieftochter: für fünf Euro und eine Schachtel Zigaretten
Auf der Suche nach flüchtigem Sex findet ein Mann einen Zettel mit einer Handynummer auf der Toilette eines Autobahnparkplatzes. Er ruft an. Angeboten wird ihm ein Mädchen – zum Missbrauch. Der 50-Jährige willigt ein. Das Angebot kam vom Stiefvater des Opfers, der während der Taten im Raum blieb und aufnahm. Der 49-Jährige hatte sich selbst mehrfach an seiner Stieftochter vergangen, bevor er das Mädchen anderen Männern anbot – an einen Lkw-Fahrer für fünf Euro und eine Schachtel Zigaretten. Die Mutter soll die Taten gebilligt haben. Wie es so weit kommen konnte.

Foto: Nicolas Armer / dpa

Feature
Cybermobbing – Lehrerin setzt sich zur Wehr
Auch Lehrer:innen leiden unter Cybermobbing. Der ungewöhnliche Schritt einer Pädagogin.
Früher endete Mobbing meist nach dem Schulweg, heute geht es weiter: im Internet, das 24 Stunden am Tag verfügbar ist. Auch Lehrer:innen leiden unter Cybermobbing. Es tut weh, man fühlt sich bloßgestellt und verletzt – so beschreibt eine Lehrerin aus Unterfranken das Gefühl, als sie in sozialen Medien ein Profil mit ihrem Namen und Foto sieht. Daneben steht der Begriff «Hatepage», darunter Beleidigungen, die auch Freunde, Bekannte, Kolleg:innen und Familie lesen. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei – gegen ihre Schülerinnen und Schüler. Und verschafft damit Gehör für ein Problem, das im Alltag oft unbeachtet bleibt.
Prozess
Mutter tötet Baby
Er will die Mörderin seines Kindes heiraten.
Sie hatte ihre Schwangerschaft verheimlicht – solange bis der Vater den leblosen Säugling im Bad auffand. Eine medizinische Gutachterin geht davon aus, dass das Baby gelebt haben muss. Es sei entweder erstickt, an Unterkühlung oder an einer Kombination aus beidem gestorben. Die Mutter gab an, nicht bereit für ein weiteres Kind gewesen zu sein, sie wollte ihre befristete Arbeitsstelle nicht verlieren. Der Vater wusste von der Schwangerschaft nachweislich nichts. Er steht zu seiner Partnerin, obwohl sie sein Kind umgebracht hat.


Foto: Tingey Injury Law Firm / Unsplash